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marionrosa's review against another edition
adventurous
challenging
dark
funny
informative
reflective
tense
medium-paced
4.0
Graphic: Chronic illness, Death, Violence, and War
Moderate: Alcoholism
Minor: Racial slurs
nettebuecherkiste's review against another edition
5.0
1971 in Missouri. Major John Glueck, der als Mitglied der Propaganda-Abteilung der US-Armee im Zweiten Weltkrieg kämpfte, wird wegen eines Verkehrsdelikts ins Gefängnis gesteckt. Tatsächlich jedoch ist sein Fall wesentlich brisanter: Er trug Dokumente bei sich, die die Machenschaften der US-Regierung im Vietnamkrieg aufdecken sollen. Bis zu seiner Verhandlung nutzt Glueck die Zeit im Gefängnis, um seine Geschichte von der Schlacht im Hürtgenwald aufzuschreiben, die für die US-Armee ein Desaster war.
Wie bereits der Vorgängerroman „Risiko“ ist auch Steffen Kopetzkys ein anspruchsvolles Buch, das die volle Aufmerksamkeit des Lesers erfordert und das sich mit einem militärischen Thema befasst. Dieser Satz soll jedoch keineswegs abschreckend wirken: Wer sich auf den Roman einlässt, wird mit einer akribisch recherchierten, genial konstruierten Geschichte auf zwei Zeitebenen belohnt. Das historische Vorbild für Gluecks Dokumente sind die sogenannten „Pentagon Papers“, die tatsächlich von Daniel Ellsberg offengelegt wurden. Ein zusätzliches Schmankerl ist die Beteiligung der US-Schriftsteller Salinger und Hemingway als Kriegsberichterstatter, Kopetzky lässt beide aktiv auftreten, wobei mir vor allem die Darstellung Hemingways gut gefallen hat. Der Protagonist John Glueck ist nicht durchweg sympathisch, aber, ganz wichtig, er ist absolut integer und vertritt die Ideale, die in der amerikanischen Verfassung aufgestellt sind, auch gegen seine eigene Regierung. Ein aktueller Bezug fehlt auch nicht, denn Glueck steht in einer Linie mit aktuellen Whistlebowern und eine Aussage, die einen Seitenhieb gegen den damaligen Präsidenten Nixon darstellt, passt meiner Meinung nach auch wunderbar zum aktuellen US-Präsidenten und ich meine auch, ertastet zu haben, dass das nicht unbeabsichtigt ist.
Sprachlich ist der Roman ebenfalls durchweg gelungen. Kopetzky schreibt anspruchsvoll, ohne anstrengend zu werden. In dieser Hinsicht hat mir „Propaganda“ noch besser gefallen als „Risiko“, ich habe Kopetzkys Sätze wirklich genossen. Auch ein Bonbon ist, dass Kopetzky es schafft, den Gegenstand von „Risiko“, nämlich „das große Spiel“, anhand dessen Strategen in der Geschichte häufig ihre Einsätze planen. Auch die Befehlshabenden im Hürtgenwald lässt Kopetzky dieses Spiel spielen.
„Propaganda“ ist ein überaus intelligenter, kurzweiliger und sprachlich anspruchsvoller Roman, der viele Leser verdient hat. Wenn Steffen Kopetzky so weiter macht, wird er wohl zu einem Autobuy-Kandidaten für mich. Für meine Begriff hätten er und seine Bücher noch einen größeren Bekanntschaftsgrad verdient. Ich hoffe sehr, dass das Buch für den Deutschen Buchpreis nominiert wird.
Der Sprecher Johann von Bülow hat eine sehr angenehme Stimme und liest einwandfrei, große Empfehlung auch für das Hörbuch.
Wie bereits der Vorgängerroman „Risiko“ ist auch Steffen Kopetzkys ein anspruchsvolles Buch, das die volle Aufmerksamkeit des Lesers erfordert und das sich mit einem militärischen Thema befasst. Dieser Satz soll jedoch keineswegs abschreckend wirken: Wer sich auf den Roman einlässt, wird mit einer akribisch recherchierten, genial konstruierten Geschichte auf zwei Zeitebenen belohnt. Das historische Vorbild für Gluecks Dokumente sind die sogenannten „Pentagon Papers“, die tatsächlich von Daniel Ellsberg offengelegt wurden. Ein zusätzliches Schmankerl ist die Beteiligung der US-Schriftsteller Salinger und Hemingway als Kriegsberichterstatter, Kopetzky lässt beide aktiv auftreten, wobei mir vor allem die Darstellung Hemingways gut gefallen hat. Der Protagonist John Glueck ist nicht durchweg sympathisch, aber, ganz wichtig, er ist absolut integer und vertritt die Ideale, die in der amerikanischen Verfassung aufgestellt sind, auch gegen seine eigene Regierung. Ein aktueller Bezug fehlt auch nicht, denn Glueck steht in einer Linie mit aktuellen Whistlebowern und eine Aussage, die einen Seitenhieb gegen den damaligen Präsidenten Nixon darstellt, passt meiner Meinung nach auch wunderbar zum aktuellen US-Präsidenten und ich meine auch, ertastet zu haben, dass das nicht unbeabsichtigt ist.
Sprachlich ist der Roman ebenfalls durchweg gelungen. Kopetzky schreibt anspruchsvoll, ohne anstrengend zu werden. In dieser Hinsicht hat mir „Propaganda“ noch besser gefallen als „Risiko“, ich habe Kopetzkys Sätze wirklich genossen. Auch ein Bonbon ist, dass Kopetzky es schafft, den Gegenstand von „Risiko“, nämlich „das große Spiel“, anhand dessen Strategen in der Geschichte häufig ihre Einsätze planen. Auch die Befehlshabenden im Hürtgenwald lässt Kopetzky dieses Spiel spielen.
„Propaganda“ ist ein überaus intelligenter, kurzweiliger und sprachlich anspruchsvoller Roman, der viele Leser verdient hat. Wenn Steffen Kopetzky so weiter macht, wird er wohl zu einem Autobuy-Kandidaten für mich. Für meine Begriff hätten er und seine Bücher noch einen größeren Bekanntschaftsgrad verdient. Ich hoffe sehr, dass das Buch für den Deutschen Buchpreis nominiert wird.
Der Sprecher Johann von Bülow hat eine sehr angenehme Stimme und liest einwandfrei, große Empfehlung auch für das Hörbuch.
lucardus's review against another edition
3.0
Eher 3,5 Sterne. Meine größten Bedenken gegen 4 Sterne (oder mehr) bestehen darin, dass Kopetzky sich allein auf den Ich-Erzähler verlässt, aber diesen an so vielen historischen Begebenheiten teilhaben lässt, dass es irgendwann zu konstruiert wirkt. Hier hätte die Aufspaltung der Perspektive auf 2 oder 3 Personen enorm viel an Druck aus der Handlung genommen und verhindert, dass der Ich-Erzähler jeden "Prominenten", den Kopetzky als historische Figur für wichtig und erwähnenswert hält, irgendwie kennenlernen muss. In "Risiko" gab es dazu bereits Ansätze, die dem Roman gut getan haben. Bei Propaganda hat sich Kopetzky dazu verleiten lassen, alles in einer Person darstellen zu wollen. Das belastet die Handlung, so interessant die Figur des John Glueck auch sein mag, hier wäre weniger mehr gewesen.
elwizkhalifa's review
informative
medium-paced
4.0
A really good read but the descriptive Part of the war was a bit too much for my sense.
obscuredbyclouds's review
3.0
Possibly the most American German novel, style-wise, I've ever read. Hemingway isn't just a character in the story (as are Salinger and Bukowski), Kopetzky also emulates him quite well during some parts of this. In other parts, it's written like an American adventure novel.
The novel is set in different times/settings and they didn't all convince me. 1944: The main character, John Glueck, is an US-American soldier with German roots, who joins the psychological warfare unit of the army in the second world war to fight against the Nazis. He's content knowing he's fighting the good fight even though the methods are questionable at times. 1971: Glueck is in prison, awaiting trial - treason and whistleblowing - and writing his memoirs. So what happened to make Glueck so disillusioned, he'd turn against the American government? The Vietnam war.
The beginning and the ending of the novel were interesting, but the middle part dragged a lot. The descriptions of war didn't work for me. Generally, I find novels and movies depicting war to be very hard to handle, but this story was so constructed and didn't feel "real" at all, that I found it very easy to handle. On the flip side, the war scenes were also boring to read and didn't reach me emotionally at all. The political aspects and the comparisons of the second world war and the Vietnam war were more interesting. I considered dropping this novel in the middle when my eyes kept glazing over, but I'm glad I didn't, since it picked up again.
The novel is set in different times/settings and they didn't all convince me. 1944: The main character, John Glueck, is an US-American soldier with German roots, who joins the psychological warfare unit of the army in the second world war to fight against the Nazis. He's content knowing he's fighting the good fight even though the methods are questionable at times. 1971: Glueck is in prison, awaiting trial - treason and whistleblowing - and writing his memoirs. So what happened to make Glueck so disillusioned, he'd turn against the American government? The Vietnam war.
The beginning and the ending of the novel were interesting, but the middle part dragged a lot. The descriptions of war didn't work for me. Generally, I find novels and movies depicting war to be very hard to handle, but this story was so constructed and didn't feel "real" at all, that I found it very easy to handle. On the flip side, the war scenes were also boring to read and didn't reach me emotionally at all. The political aspects and the comparisons of the second world war and the Vietnam war were more interesting. I considered dropping this novel in the middle when my eyes kept glazing over, but I'm glad I didn't, since it picked up again.
rocko_granato's review
3.0
I think this author ended up with two short novels at his disposal and he struggled really hard to make them fit together. The result is a bit wonky to say the least but this needn’t concern you since the chances that this ever gets translated into English are practically nil
tigertheory's review against another edition
adventurous
dark
funny
informative
mysterious
tense
medium-paced
- Plot- or character-driven? Plot
- Strong character development? Yes
- Loveable characters? It's complicated
- Diverse cast of characters? It's complicated
- Flaws of characters a main focus? It's complicated
4.5
Graphic: Addiction, Alcoholism, Body horror, Chronic illness, Death, Drug abuse, Drug use, Genocide, Gore, Gun violence, Hate crime, Infidelity, Panic attacks/disorders, Physical abuse, Racial slurs, Racism, Sexual content, Torture, Violence, Blood, Vomit, Police brutality, Medical content, Kidnapping, Grief, Religious bigotry, Medical trauma, Murder, Alcohol, Colonisation, War, and Injury/Injury detail
nettebuecherkiste's review
5.0
1971 in Missouri. Major John Glueck, der als Mitglied der Propaganda-Abteilung der US-Armee im Zweiten Weltkrieg kämpfte, wird wegen eines Verkehrsdelikts ins Gefängnis gesteckt. Tatsächlich jedoch ist sein Fall wesentlich brisanter: Er trug Dokumente bei sich, die die Machenschaften der US-Regierung im Vietnamkrieg aufdecken sollen. Bis zu seiner Verhandlung nutzt Glueck die Zeit im Gefängnis, um seine Geschichte von der Schlacht im Hürtgenwald aufzuschreiben, die für die US-Armee ein Desaster war.
Wie bereits der Vorgängerroman „Risiko“ ist auch Steffen Kopetzkys ein anspruchsvolles Buch, das die volle Aufmerksamkeit des Lesers erfordert und das sich mit einem militärischen Thema befasst. Dieser Satz soll jedoch keineswegs abschreckend wirken: Wer sich auf den Roman einlässt, wird mit einer akribisch recherchierten, genial konstruierten Geschichte auf zwei Zeitebenen belohnt. Das historische Vorbild für Gluecks Dokumente sind die sogenannten „Pentagon Papers“, die tatsächlich von Daniel Ellsberg offengelegt wurden. Ein zusätzliches Schmankerl ist die Beteiligung der US-Schriftsteller Salinger und Hemingway als Kriegsberichterstatter, Kopetzky lässt beide aktiv auftreten, wobei mir vor allem die Darstellung Hemingways gut gefallen hat. Der Protagonist John Glueck ist nicht durchweg sympathisch, aber, ganz wichtig, er ist absolut integer und vertritt die Ideale, die in der amerikanischen Verfassung aufgestellt sind, auch gegen seine eigene Regierung. Ein aktueller Bezug fehlt auch nicht, denn Glueck steht in einer Linie mit aktuellen Whistlebowern und eine Aussage, die einen Seitenhieb gegen den damaligen Präsidenten Nixon darstellt, passt meiner Meinung nach auch wunderbar zum aktuellen US-Präsidenten und ich meine auch, ertastet zu haben, dass das nicht unbeabsichtigt ist.
Sprachlich ist der Roman ebenfalls durchweg gelungen. Kopetzky schreibt anspruchsvoll, ohne anstrengend zu werden. In dieser Hinsicht hat mir „Propaganda“ noch besser gefallen als „Risiko“, ich habe Kopetzkys Sätze wirklich genossen. Auch ein Bonbon ist, dass Kopetzky es schafft, den Gegenstand von „Risiko“, nämlich „das große Spiel“, anhand dessen Strategen in der Geschichte häufig ihre Einsätze planen. Auch die Befehlshabenden im Hürtgenwald lässt Kopetzky dieses Spiel spielen.
„Propaganda“ ist ein überaus intelligenter, kurzweiliger und sprachlich anspruchsvoller Roman, der viele Leser verdient hat. Wenn Steffen Kopetzky so weiter macht, wird er wohl zu einem Autobuy-Kandidaten für mich. Für meine Begriff hätten er und seine Bücher noch einen größeren Bekanntschaftsgrad verdient. Ich hoffe sehr, dass das Buch für den Deutschen Buchpreis nominiert wird.
Der Sprecher Johann von Bülow hat eine sehr angenehme Stimme und liest einwandfrei, große Empfehlung auch für das Hörbuch.
Wie bereits der Vorgängerroman „Risiko“ ist auch Steffen Kopetzkys ein anspruchsvolles Buch, das die volle Aufmerksamkeit des Lesers erfordert und das sich mit einem militärischen Thema befasst. Dieser Satz soll jedoch keineswegs abschreckend wirken: Wer sich auf den Roman einlässt, wird mit einer akribisch recherchierten, genial konstruierten Geschichte auf zwei Zeitebenen belohnt. Das historische Vorbild für Gluecks Dokumente sind die sogenannten „Pentagon Papers“, die tatsächlich von Daniel Ellsberg offengelegt wurden. Ein zusätzliches Schmankerl ist die Beteiligung der US-Schriftsteller Salinger und Hemingway als Kriegsberichterstatter, Kopetzky lässt beide aktiv auftreten, wobei mir vor allem die Darstellung Hemingways gut gefallen hat. Der Protagonist John Glueck ist nicht durchweg sympathisch, aber, ganz wichtig, er ist absolut integer und vertritt die Ideale, die in der amerikanischen Verfassung aufgestellt sind, auch gegen seine eigene Regierung. Ein aktueller Bezug fehlt auch nicht, denn Glueck steht in einer Linie mit aktuellen Whistlebowern und eine Aussage, die einen Seitenhieb gegen den damaligen Präsidenten Nixon darstellt, passt meiner Meinung nach auch wunderbar zum aktuellen US-Präsidenten und ich meine auch, ertastet zu haben, dass das nicht unbeabsichtigt ist.
Sprachlich ist der Roman ebenfalls durchweg gelungen. Kopetzky schreibt anspruchsvoll, ohne anstrengend zu werden. In dieser Hinsicht hat mir „Propaganda“ noch besser gefallen als „Risiko“, ich habe Kopetzkys Sätze wirklich genossen. Auch ein Bonbon ist, dass Kopetzky es schafft, den Gegenstand von „Risiko“, nämlich „das große Spiel“, anhand dessen Strategen in der Geschichte häufig ihre Einsätze planen. Auch die Befehlshabenden im Hürtgenwald lässt Kopetzky dieses Spiel spielen.
„Propaganda“ ist ein überaus intelligenter, kurzweiliger und sprachlich anspruchsvoller Roman, der viele Leser verdient hat. Wenn Steffen Kopetzky so weiter macht, wird er wohl zu einem Autobuy-Kandidaten für mich. Für meine Begriff hätten er und seine Bücher noch einen größeren Bekanntschaftsgrad verdient. Ich hoffe sehr, dass das Buch für den Deutschen Buchpreis nominiert wird.
Der Sprecher Johann von Bülow hat eine sehr angenehme Stimme und liest einwandfrei, große Empfehlung auch für das Hörbuch.