A review by lucardus
Propaganda by Steffen Kopetzky

3.0

Eher 3,5 Sterne. Meine größten Bedenken gegen 4 Sterne (oder mehr) bestehen darin, dass Kopetzky sich allein auf den Ich-Erzähler verlässt, aber diesen an so vielen historischen Begebenheiten teilhaben lässt, dass es irgendwann zu konstruiert wirkt. Hier hätte die Aufspaltung der Perspektive auf 2 oder 3 Personen enorm viel an Druck aus der Handlung genommen und verhindert, dass der Ich-Erzähler jeden "Prominenten", den Kopetzky als historische Figur für wichtig und erwähnenswert hält, irgendwie kennenlernen muss. In "Risiko" gab es dazu bereits Ansätze, die dem Roman gut getan haben. Bei Propaganda hat sich Kopetzky dazu verleiten lassen, alles in einer Person darstellen zu wollen. Das belastet die Handlung, so interessant die Figur des John Glueck auch sein mag, hier wäre weniger mehr gewesen.