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Reviews
Und ich werde dich nie wieder Papa nennen: Von der Tochter von Gisèle Pelicot by Caroline Darian
janina_0809's review against another edition
challenging
dark
emotional
informative
inspiring
reflective
sad
tense
medium-paced
erin_buttifant's review against another edition
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fast-paced
5.0
oneofthefoxes's review
5.0
"Die Scham muss die Seite wechseln"
Doch das gelingt nur, wenn auch irgendjemand damit anfängt das durch zusetzen und das Sprechen über Vergewaltigung und die Folgen für die Überlebenden und ihre Familien normalisiert. Aus heutigem Blickwinkel braucht es leider nach wie vor Mut, die Scham ist tief ins uns angelegt. Die Täter bestimmen oft genug, wie darüber in den Medien berichtet wird, wie generell in unserer Gesellschaft über Vergewaltigungen gesprochen wird. Wer wird als Täter wahrgenommen, wer wird als Täter in Film und Fernsehen gezeigt und wer nicht? Wer ist in True Crime Formaten im Mittelpunkt. Über wen werden Bücher geschrieben?
Caroline Darian, die Tochter von Gisèlle Pelicot hat dieses Buch geschrieben, lange bevor der Prozess stattfand. Sie erzählt also einen Teil ihrer Geschichte, bevor der Fall auch in Deutschland bekannt wurde. Bevor Gisèle Pelicot mit ihrem Eingangszitierten Satz für mediale Aufmerksamkeit sorgte und auch so viele Frauen inspiriert hat, ihren Prozess zu begleiten. Der Diskurs könnte sich in Frankreich durch den Fall entscheidend verändern.
Caroline Darian jedenfalls tritt in die Öffentlichkeit und schreibt über die Ereignisse aus ihrer Sicht. Legt sehr ehrlich auch ihre zum Teil widersprüchlichen Gefühle offen. Auch und gerade gegenüber ihrer Mutter. Sie zeigt, was der Täter hier wirklich zerrstört hat. Das Leben das die Autorin kannte, ist über Nacht zerstört worden. Alle Gewissheiten über wurden eingerissen. Immer wieder hinterfragt sie dabei nicht nur ihre Kindheit, sondern auch einzelne Erlebnisse Rückblickend muss sie vieles anders bewerten, kann vieles auch erst dadurch neu einsortieren, weil sie nun Informationen über die Persönlichkeit des Täters hat, die sie vorher nicht haben konnte. Der Täter hat sich perfide hinter Lügen versteckt, hat alle getäuscht, in dem er eine Erzählung von der schlechten Konstitution seiner Frau aufgebaut hat. Kein medizinisches Fachpersonal kam auf die Idee, nach Betäubungsmitteln zu suchen - auch weil die Aufklärung über die chemische Unterwerfung (wie der Tatbestand in Frankreich heißt, in Deutschland gibt es ihn so nicht) sehr schlecht ist. Niemand kam schlichtweg auf die Idee es könnten Symptome für eine Betäubung sein, statt z.B. für eine beginnende Demenz oder Stressreaktionen.
Mich hat beeindruckt wie offen und schonungslos Darian über ihre Gefühle spricht. Aber auch darüber, wie sie ihre Erfahrungen nutzt um nun anderen Menschen zu helfen. Sie hat die Möglichkeit ergriffen, ihre Stimme erhoben und klärt nun über eine Stiftung über die Tatsache auf, das chemische Unterwerfung ein Tatbestand ist, der immer häufiger zum Tragen kommt. Auch weil die Täter ganz genau wissen, das sie damit vermutlich weniger bis gar nicht vor ein Gericht gestellt werden (können).
Kein einfaches Buch, auch weil die Scham leider noch lange nicht die Seite gewechselt hat. Nur wenn wir zu hören und in einen echten Diskurs darüber gehen, wie sich unserer Gesellschaft verändern muss, um Überlebenden eine andere Macht zu geben als den Tätern. Wenn wir die Strukturen dahinter erkennen, die dazu führen das den oft männlichen Tätern geglaubt wird, den oft weiblichen Überlebenden selten. Ihnen sogar nach wie vor, vorgeworfen wird, sich daraus Vorteile verschaffen zu wollen,. nur dann kann sich an der Gesetzgebung etwas ändern. Nur wen endlich die Scham, die Beschämung beim Täter liegt und nicht mehr bei den Opfern. Nur dann hat sich grundlegend wirklich etwas geändert. So lange brauchen wir Bücher wie das von Caroline Darian, Denn je mutiger wir dieser Scham entgegentreten und je mehr wir werden, desto stärker die gesellschaftliche Veränderung.
Doch das gelingt nur, wenn auch irgendjemand damit anfängt das durch zusetzen und das Sprechen über Vergewaltigung und die Folgen für die Überlebenden und ihre Familien normalisiert. Aus heutigem Blickwinkel braucht es leider nach wie vor Mut, die Scham ist tief ins uns angelegt. Die Täter bestimmen oft genug, wie darüber in den Medien berichtet wird, wie generell in unserer Gesellschaft über Vergewaltigungen gesprochen wird. Wer wird als Täter wahrgenommen, wer wird als Täter in Film und Fernsehen gezeigt und wer nicht? Wer ist in True Crime Formaten im Mittelpunkt. Über wen werden Bücher geschrieben?
Caroline Darian, die Tochter von Gisèlle Pelicot hat dieses Buch geschrieben, lange bevor der Prozess stattfand. Sie erzählt also einen Teil ihrer Geschichte, bevor der Fall auch in Deutschland bekannt wurde. Bevor Gisèle Pelicot mit ihrem Eingangszitierten Satz für mediale Aufmerksamkeit sorgte und auch so viele Frauen inspiriert hat, ihren Prozess zu begleiten. Der Diskurs könnte sich in Frankreich durch den Fall entscheidend verändern.
Caroline Darian jedenfalls tritt in die Öffentlichkeit und schreibt über die Ereignisse aus ihrer Sicht. Legt sehr ehrlich auch ihre zum Teil widersprüchlichen Gefühle offen. Auch und gerade gegenüber ihrer Mutter. Sie zeigt, was der Täter hier wirklich zerrstört hat. Das Leben das die Autorin kannte, ist über Nacht zerstört worden. Alle Gewissheiten über wurden eingerissen. Immer wieder hinterfragt sie dabei nicht nur ihre Kindheit, sondern auch einzelne Erlebnisse Rückblickend muss sie vieles anders bewerten, kann vieles auch erst dadurch neu einsortieren, weil sie nun Informationen über die Persönlichkeit des Täters hat, die sie vorher nicht haben konnte. Der Täter hat sich perfide hinter Lügen versteckt, hat alle getäuscht, in dem er eine Erzählung von der schlechten Konstitution seiner Frau aufgebaut hat. Kein medizinisches Fachpersonal kam auf die Idee, nach Betäubungsmitteln zu suchen - auch weil die Aufklärung über die chemische Unterwerfung (wie der Tatbestand in Frankreich heißt, in Deutschland gibt es ihn so nicht) sehr schlecht ist. Niemand kam schlichtweg auf die Idee es könnten Symptome für eine Betäubung sein, statt z.B. für eine beginnende Demenz oder Stressreaktionen.
Mich hat beeindruckt wie offen und schonungslos Darian über ihre Gefühle spricht. Aber auch darüber, wie sie ihre Erfahrungen nutzt um nun anderen Menschen zu helfen. Sie hat die Möglichkeit ergriffen, ihre Stimme erhoben und klärt nun über eine Stiftung über die Tatsache auf, das chemische Unterwerfung ein Tatbestand ist, der immer häufiger zum Tragen kommt. Auch weil die Täter ganz genau wissen, das sie damit vermutlich weniger bis gar nicht vor ein Gericht gestellt werden (können).
Kein einfaches Buch, auch weil die Scham leider noch lange nicht die Seite gewechselt hat. Nur wenn wir zu hören und in einen echten Diskurs darüber gehen, wie sich unserer Gesellschaft verändern muss, um Überlebenden eine andere Macht zu geben als den Tätern. Wenn wir die Strukturen dahinter erkennen, die dazu führen das den oft männlichen Tätern geglaubt wird, den oft weiblichen Überlebenden selten. Ihnen sogar nach wie vor, vorgeworfen wird, sich daraus Vorteile verschaffen zu wollen,. nur dann kann sich an der Gesetzgebung etwas ändern. Nur wen endlich die Scham, die Beschämung beim Täter liegt und nicht mehr bei den Opfern. Nur dann hat sich grundlegend wirklich etwas geändert. So lange brauchen wir Bücher wie das von Caroline Darian, Denn je mutiger wir dieser Scham entgegentreten und je mehr wir werden, desto stärker die gesellschaftliche Veränderung.
lapagedepau's review against another edition
5.0
Un témoignage poignant, percutant de Caroline Darian. Quelle force, quel courage. J'envoie du soutien à toutes les victimes de l'affaire Mazan en particulier à Gisèle, ses enfants et beaux enfants. ✊
thesleepydino's review against another edition
dark
emotional
sad
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fast-paced
emzudemme's review
to rate this book would feel wrong.
i am am horrified and so incredibly angry that i am lost for words.
shame should turn the page!
i am am horrified and so incredibly angry that i am lost for words.
shame should turn the page!