A review by silvae
Die Ewigkeit ist ein guter Ort by Tamar Noort

3.0

Ein starker Auftakt und ein passendes Ende; zwischendrin ist die Geschichte leider zu sehr in gängige Klischees der deutschen Literaturlandschaft der letzten Jahr gerutscht. Ich mochte die Beschreibungen aus dem Gemeindealltag sehr - als Person, die selber in einer norddeutschen evangelischen Gemeinde großgeworden ist, konnte ich meine eigenen Erfahrungen an vielen Ecken wiedererkennen. Der Grund für die "Gott-Demenz" ist mir nie so ganz klar geworden, außer natürlich die große Enthüllung, welche letztendendes doch nicht ganz so groß war. Ich hätte gerne noch mehr von Elkes Ringen mit ihrem Glauben gelesen, da Noorts Schreibstil und -kraft vor allem in diesen Passagen glänzt.
Im Großen und Ganzen hat mir irgendetwas gefehlt. Ich mochte Elke als Protagonistin sehr, doch haben ihre Ratlosigkeit und Überförderung dazu geführt, dass man als Leser*in den anderen Charakteren nicht sonderlich nah kommen konnte. Vielleicht war es auch der Konflikt von außen, der nicht hätte sein müssen. (An dieser Stelle die Anmerkung, dass ich mit sehr hohen Erwartungen an dieses Buch herangegangen bin - da rumsen Holprigkeiten leider doch ein bisschen mehr)
Da es sich bei diesem Roman um einen durch und durch sympathischen und gut geschriebenen Debüttext handelt, blicke ich mit großem Interesse auf die kommenden Werke der Autorin, von denen es hoffentlich noch viele geben wird!