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A review by darioschmidt
Between the Acts by Virginia Woolf
3.0
Ein Alterswerk par exelánce.
Sprachlich erinnert der Roman sehr an das Spätwerk von Jorge Luis Borges oder auch Henrik Ibsen, d. h. Woolf benutzt eine gewollt schnörkellose, wiederholungsreiche, ja spröde Sprache, um den Effekt des "Abgesanges" auf ihr Lebenswerk zu erzielen.
Dazu kommen die vielen Parallelen zu Tschechow: die Anlage des Romans erinnert sehr stark an den I. Akt von "Die Möwe" und auch in den Ansichten von Miss La Trobe, welche über die Funktion des Theaters geäußert werden, erkennt man deutlich den russischen Dramatiker wieder.
Am schwächsten ist der Roman noch in den dramatischen Einlagen (das konnte Woolf wirklich nicht und diese lesen sich eher wie Fremdkörper im Text), was dazu führt, dass ein großer Teil des Romans schlichtweg überflüssig erscheint. "Zwischen den Akten" findet man dann wieder für Woolf typische feinste Psychogramme der einzelnen Theaterbesucher und kleine motivische Köstlichkeiten.
Sicherlich ist ihr das in anderen Romanen auch schon besser gelungen, aber hier kehrt sie am ehesten zur alten Größe ihrer früheren Bücher zurück.
Bei aller Liebe zu Virginia Woolf, dennoch bislang ihr schwächster Text, den ich gelesen habe.
Als nächstes sind aber "The Waves" am Start.
Sprachlich erinnert der Roman sehr an das Spätwerk von Jorge Luis Borges oder auch Henrik Ibsen, d. h. Woolf benutzt eine gewollt schnörkellose, wiederholungsreiche, ja spröde Sprache, um den Effekt des "Abgesanges" auf ihr Lebenswerk zu erzielen.
Dazu kommen die vielen Parallelen zu Tschechow: die Anlage des Romans erinnert sehr stark an den I. Akt von "Die Möwe" und auch in den Ansichten von Miss La Trobe, welche über die Funktion des Theaters geäußert werden, erkennt man deutlich den russischen Dramatiker wieder.
Am schwächsten ist der Roman noch in den dramatischen Einlagen (das konnte Woolf wirklich nicht und diese lesen sich eher wie Fremdkörper im Text), was dazu führt, dass ein großer Teil des Romans schlichtweg überflüssig erscheint. "Zwischen den Akten" findet man dann wieder für Woolf typische feinste Psychogramme der einzelnen Theaterbesucher und kleine motivische Köstlichkeiten.
Sicherlich ist ihr das in anderen Romanen auch schon besser gelungen, aber hier kehrt sie am ehesten zur alten Größe ihrer früheren Bücher zurück.
Bei aller Liebe zu Virginia Woolf, dennoch bislang ihr schwächster Text, den ich gelesen habe.
Als nächstes sind aber "The Waves" am Start.