Vengeance of the Pirate Queen ist der dritte Teil der Daughter of the Pirate King-Reihe, konzentriert sich jedoch auf neue Hauptcharaktere, nachdem Alosa und Riden ihr Happy End gefunden haben. Sorinda und Kearan sind bereits aus den vorherigen Büchern bekannt, und da Kearan schon im zweiten Band eine starke Entwicklung durchlaufen hat, war ich sehr gespannt auf ihre gemeinsame Geschichte. 

Leider fiel der romantische Aspekt für mich eher flach aus – obwohl sich langsam eine glaubhafte Freundschaft zwischen den beiden entwickelte, fehlte mir die Chemie für eine überzeugende Liebesgeschichte. Dennoch mochte ich beide Charaktere als Einzelpersonen sehr. Während Kearan seine Entwicklung bereits hinter sich hat, durchläuft Sorinda in diesem Buch eine spannende Selbstfindungsreise und lernt mit Unterstützung von Kearan und ihrer Crew, mit ihrer Vergangenheit abzuschließen. Die Handlung rund um den Konflikt mit dem König der Tiefe und den Untoten war actionreich und spannend, sodass das Buch einen regelrecht zum Weiterlesen verleitet. Allerdings gefiel mir die Art, wie dieser Konflikt überhaupt erst zustande kam, nicht besonders. Sorinda, die eigentlich als intelligente und vorsichtige Assassinin dargestellt wird, handelt in einer entscheidenden Szene auf erschreckend naive Weise: In einem stark gesicherten Eisgewölbe voller Skelette und Fallen einen bewusstlosen, in Eis eingeschlossenen Mann zu erwecken, hätte offensichtlich keine gute Idee sein sollen. 

Trotz dieser Schwächen ließ sich das Buch gut lesen und bot unterhaltsame Abenteuer. Es richtet sich jedoch klar an ein jüngeres YA-Publikum.