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A review by 1ncubus
Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge by Rainer Maria Rilke
dark
reflective
- Plot- or character-driven? Character
4.0
Es ist ein seltsames Schuldgefühl in meiner Brust, als hätte ich verbotenerweise in das Herz eines Menschen geschaut und all seine Geheimnisse gesehen, ohne sie erkannt zu haben. Als hätte er sein Herz kurz geöffnet und in der Eile vergessen zu schließen, und als hätte ich zufällig sein Inneres gesehen, Bruchstücke nur, aber doch das Ganze. Und es ist ein Spiegel meiner tiefen Ängste gewesen darin, ganz nah, und gleichzeitig ganz fern von mir, in einer anderen Welt. Und nichts davon kam mir bekannt vor, aber dann kam mir alles recht bekannt vor, und ich habe nichts verstanden davon. So war es.
Es liest sich ähnlich wie Der Ekel von Sartre, nicht gut also. Man liest lange daran und man kann soviel Brot auf einmal nicht kauen, wie Rilke einem in jeder Passage serviert, und vieles bleibt liegen oder wird undurchkaut in großen Stücken hinuntergewürgt. Bei diesem Werk muss man es machen wie die wiederkäuenden Giraffen. Das Gelesene immer wieder lesen, und neu verstehen und neu interpretieren.
Unverständliches, welches nicht anders kann, als unverständlich zu sein, da es seine Natur ist.
Es liest sich ähnlich wie Der Ekel von Sartre, nicht gut also. Man liest lange daran und man kann soviel Brot auf einmal nicht kauen, wie Rilke einem in jeder Passage serviert, und vieles bleibt liegen oder wird undurchkaut in großen Stücken hinuntergewürgt. Bei diesem Werk muss man es machen wie die wiederkäuenden Giraffen. Das Gelesene immer wieder lesen, und neu verstehen und neu interpretieren.
Unverständliches, welches nicht anders kann, als unverständlich zu sein, da es seine Natur ist.