A review by muyelinh
Der Weg des Kriegers by Laura Joh Rowland

adventurous dark mysterious tense medium-paced
  • Plot- or character-driven? Plot
  • Strong character development? Yes
  • Loveable characters? It's complicated
  • Diverse cast of characters? Yes
  • Flaws of characters a main focus? Yes

3.75

Die alte Kaiserstadt Miyako, 1691: Einer der beiden Kanzler des Kaiserhofes wurde ermordet - durch den gefährlichen Schrei des Kiai, der bei seinen Opfern innere Blutungen verursacht und sie so eines qualvollen Todes sterben lässt. Die Ermittlungen engen sich schnell auf einen Personenkreis ein, dessen Mitglieder durch ein solches Verbrechen eine veritable Staatskrise auslösen würden, sogar die Kaiserfamilie selbst könnte involviert sein. Während Sano und Reiko in ein Netz von Intrigen vordringen, verfolgt sein Widersacher Yanagisawa wieder ganz eigene Pläne. 

Meiner Meinung nach ist dieser Band wieder ein Stück stärker als die beiden vorangegangenen der Reihe, weil hier ein interessanter Kreis potenzieller Verdächtiger aufgemacht wird, der Geheimnisse verbirgt, die die Lösung des Falles spannend, aber gleichzeitig nicht zu schwer machen. Die Auflösung ist zudem schlüssig, ohne zu simpel zu sein. 

Die Idee, dass Yanagisawa verdeckt ebenfalls ermittelt und es so zu einem Wettrennen um die Informationen kommt, war innovativ, genau wie das "Verschwinden" Sanos und deren vorübergehende Allianz. Dadurch ensteht eine ganz andere Dynamik als in den anderen Bänden, in denen Yanagisawa nur der reaktive Part ist und versucht, Sano zu verleumden. 
Außerdem muss ich lobend anmerken, dass sich die sexuellen Exzesse hier echt in Grenzen halten.

Es gibt aber auch ein paar Schwächen, die eine sehr gute Bewertung verhindern. 
Zunächst einmal die banale Tatsache, dass alle drei weiblichen Hauptverdächtigen eine heimliche Affäre haben. Wie realistisch ist das? Man kann es mal als Plotpoint verwenden, aber dreimal in einem Buch ist es meiner Meinung nach etwas zu viel des Guten. 

Auch der Fall ist, wenngleich spannend geschrieben, teilweise ein bisschen zu konstruiert. Dies betrifft vor allem die am Ende Unschuldigen, die das unrealistische Pech haben, neben nachvollziehbaren Motiven auch noch zu ungünstigen Zeitpunkten zweideutige Entscheidungen zu fällen, die sie verdächtig machen. Diese Erklärungen wirken am Ende ein bisschen merkwürdig. Ebenso lügen praktisch alle Figuren im Bezug auf sämtliche relevanten Alibis, und das immer und immer wieder. Vielleicht zieht der Ermittler daraus in den folgenden Fällen ja Konsequenzen und misst ihnen nicht mehr so eine überragende Bedeutung zu. 

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