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A review by jayecard
Vergissmeinnicht - Was man bei Licht nicht sehen kann by Kerstin Gier
2.0
Danke an Netgalley für dieses Rezensionsexemplar!
Vergissmeinnnicht beginnt mit Quinn und Matilda, die eine Begegnung mit Wesen aus einer anderen Welt haben, woraufhin Quinn Dinge sehen kann, die anderen verborgen bleiben. Es fängt also gar nicht so schlecht an - dann wird es zu einer riesigen Enttäuschung.
Ich bin mir sicher, dass Kerstin Gier sich hier eine tolle Fantasywelt ausgedacht hat und dazu auch eine Menge Worldbuilding gemacht hat. Man sieht lieder nix davon, weil man praktisch gar nichts von der Fantasyseite der Geschichte zu sehen bekommt, dafür alles davon erklärt wird. Und nein, das lässt sich nicht damit entschuldigen, dass es ein Serienauftakt ist. Entweder die Fantasy bleibt selten und mysteriös, oder ich kann sie erleben. Charaktere einfach Wiki-Artikel aufsagen lassen geht nicht. Die interessanten und einzigartigen Seiten der Fantasy bleiben leider auch ein bisschen aus. Wieso gibt es so ein cooles Konzept, wenn dann nix damit gemacht wird?? Wir haben eine mysteriöse, fantastische Welt, und was kriegen wir? Einen nichtssagenden Plot, eine 0815 Prophezeiung, und ein Konflikt, der natürlich erklärt aber nie ausgearbeitet wird. Und so geht es leider auch der Story: Die plätschert so dahin, macht nicht wirklich Sinn, die Charaktere aus der Fantasy-Welt erklären zwar brav irgendwelche Aspekte ihrer Fantasywelt die mich nicht ineressieren, aber was sie eigentlich wollen, weiß ich jetzt auch immer noch nicht. Übrigens: Die angedeuteten Themen von Magie rund um Tod und der Titel "Was man bei Licht nicht sehen kann" werden gar nicht relevant, falls die jemand gesucht hätte. Das ist natürlich nur persönliche Präferenz, aber ich hätte so etwas gerne einmal gesehen, und nicht wieder ein heldenhafter Protagonist, der das Licht bringen soll oder was auch immer.
Die längste Zeit habe ich mich über Wasser gehalten mit "Aber wenigstens ist die Liebesgeschichte okay". Wer mich kennt, weiß, dass das etwas bei mir heißt. Und wer mich kennt, wird nicht überrascht sein, dass sich diese Einstellung nicht gehalten hat.
Es haben sich anfangs Kleinigkeiten eingeschlichen. So sind zum Beispiel alle Charaktere, mit denen Quinn und Matilda in Konflikt kommen, einfach sinnlos gemein und blöd. Weil halt jemand gemein und blöd sein muss, um das Drama anzukurbeln. Das heißt leider aber auch, dass Quinn und Matilda immer Recht behalten, wenn sie zu jemand außer sich gegenseitig gemein sind. Die können sich alles leisten, und es ist okay. Und ich bin mir nicht sicher, ob ich das wirklich so toll finde...
Und dann kommt natürlich der Moment, wo nur für das Drama ein Konflikt entstehen muss. Ich spoiler es jetzt nicht, aber JUNGE habe ich Lust gehabt, das Buch auf die letzten 50 Seiten einfach vom ereader zu löschen. Zugegeben, da bin ich bisschen empfindlich, aber ich fand den Konflikt zwischen den beiden einfach total sinnfrei. Es hatte nix mit den beiden als Charakteren zu tun, eigentlich wird es so geschrieben, dass die Charaktere gar keine Schuld trifft, damit sie nicht zu moralisch fragwürdig sein können. Also bitte, wenn ihr Drama wollt, lasst die Charaktere doch wenistens über was streiten, was Bedeutung hat.
Und zuletzt, weil ich immer noch nicht fertig bin...
Wie das mit der psychischen Gesundheit so war in dem Buch...irgendwas ist mir da gegen den Strich gegangen, rein vom Gefühl her. Vielleicht bins nur ich. Aber ich bin kein Fan davon, wenn Psychotherapeuten als schlimm und sadistisch dargestellt werden, und leicht ersetzbar sind mit einer Teenie-Beziehung, die jegliche psychischen Probleme zu heilen scheint. Ist sicher keine beabsichtigte Implikation, wird vielleicht in einem späteren Buch aufgearbeitet, kommt vielleicht nur mir so vor, aber mir ist es halt total auf den großen Zeh gefallen, als wärs meine gesammelten Werke von Erdsee. Unangenehm.
Sorry, aber ich bin raus.
War also alles schlecht? Nein, ich bin natürlich jetzt extra schlecht drauf, weil ich mich durch das Buch durch gekämpft habe, und dann sieht man die Sachen bisschen extremer. Aber ich muss ehrlich zugeben, dass der Humor in dem Buch oft echt witzig war. Wenn ich eines loben muss, ganz unironisch, ist es, wie die Autorin ihre Charaktere in peinliche Situationen kriegt. Nein, das ist kein Scherz, achtet beim Lesen einmal drauf: Wenns schlimm wird, wird es jedes Mal auf unerwartete Weise schlimmer. Ich habe auch total für Matilda gefühlt, und ich bin mir sicher, ihre Entwicklung als Charakter wird ein starker Punkt in der Serie sein. Aber davon werde ich leider nichts mehr sehen.
Vergissmeinnnicht beginnt mit Quinn und Matilda, die eine Begegnung mit Wesen aus einer anderen Welt haben, woraufhin Quinn Dinge sehen kann, die anderen verborgen bleiben. Es fängt also gar nicht so schlecht an - dann wird es zu einer riesigen Enttäuschung.
Ich bin mir sicher, dass Kerstin Gier sich hier eine tolle Fantasywelt ausgedacht hat und dazu auch eine Menge Worldbuilding gemacht hat. Man sieht lieder nix davon, weil man praktisch gar nichts von der Fantasyseite der Geschichte zu sehen bekommt, dafür alles davon erklärt wird. Und nein, das lässt sich nicht damit entschuldigen, dass es ein Serienauftakt ist. Entweder die Fantasy bleibt selten und mysteriös, oder ich kann sie erleben. Charaktere einfach Wiki-Artikel aufsagen lassen geht nicht. Die interessanten und einzigartigen Seiten der Fantasy bleiben leider auch ein bisschen aus. Wieso gibt es so ein cooles Konzept, wenn dann nix damit gemacht wird?? Wir haben eine mysteriöse, fantastische Welt, und was kriegen wir? Einen nichtssagenden Plot, eine 0815 Prophezeiung, und ein Konflikt, der natürlich erklärt aber nie ausgearbeitet wird. Und so geht es leider auch der Story: Die plätschert so dahin, macht nicht wirklich Sinn, die Charaktere aus der Fantasy-Welt erklären zwar brav irgendwelche Aspekte ihrer Fantasywelt die mich nicht ineressieren, aber was sie eigentlich wollen, weiß ich jetzt auch immer noch nicht. Übrigens: Die angedeuteten Themen von Magie rund um Tod und der Titel "Was man bei Licht nicht sehen kann" werden gar nicht relevant, falls die jemand gesucht hätte. Das ist natürlich nur persönliche Präferenz, aber ich hätte so etwas gerne einmal gesehen, und nicht wieder ein heldenhafter Protagonist, der das Licht bringen soll oder was auch immer.
Die längste Zeit habe ich mich über Wasser gehalten mit "Aber wenigstens ist die Liebesgeschichte okay". Wer mich kennt, weiß, dass das etwas bei mir heißt. Und wer mich kennt, wird nicht überrascht sein, dass sich diese Einstellung nicht gehalten hat.
Es haben sich anfangs Kleinigkeiten eingeschlichen. So sind zum Beispiel alle Charaktere, mit denen Quinn und Matilda in Konflikt kommen, einfach sinnlos gemein und blöd. Weil halt jemand gemein und blöd sein muss, um das Drama anzukurbeln. Das heißt leider aber auch, dass Quinn und Matilda immer Recht behalten, wenn sie zu jemand außer sich gegenseitig gemein sind. Die können sich alles leisten, und es ist okay. Und ich bin mir nicht sicher, ob ich das wirklich so toll finde...
Und dann kommt natürlich der Moment, wo nur für das Drama ein Konflikt entstehen muss. Ich spoiler es jetzt nicht, aber JUNGE habe ich Lust gehabt, das Buch auf die letzten 50 Seiten einfach vom ereader zu löschen. Zugegeben, da bin ich bisschen empfindlich, aber ich fand den Konflikt zwischen den beiden einfach total sinnfrei. Es hatte nix mit den beiden als Charakteren zu tun, eigentlich wird es so geschrieben, dass die Charaktere gar keine Schuld trifft, damit sie nicht zu moralisch fragwürdig sein können. Also bitte, wenn ihr Drama wollt, lasst die Charaktere doch wenistens über was streiten, was Bedeutung hat.
Und zuletzt, weil ich immer noch nicht fertig bin...
Wie das mit der psychischen Gesundheit so war in dem Buch...irgendwas ist mir da gegen den Strich gegangen, rein vom Gefühl her. Vielleicht bins nur ich. Aber ich bin kein Fan davon, wenn Psychotherapeuten als schlimm und sadistisch dargestellt werden, und leicht ersetzbar sind mit einer Teenie-Beziehung, die jegliche psychischen Probleme zu heilen scheint. Ist sicher keine beabsichtigte Implikation, wird vielleicht in einem späteren Buch aufgearbeitet, kommt vielleicht nur mir so vor, aber mir ist es halt total auf den großen Zeh gefallen, als wärs meine gesammelten Werke von Erdsee. Unangenehm.
Sorry, aber ich bin raus.
War also alles schlecht? Nein, ich bin natürlich jetzt extra schlecht drauf, weil ich mich durch das Buch durch gekämpft habe, und dann sieht man die Sachen bisschen extremer. Aber ich muss ehrlich zugeben, dass der Humor in dem Buch oft echt witzig war. Wenn ich eines loben muss, ganz unironisch, ist es, wie die Autorin ihre Charaktere in peinliche Situationen kriegt. Nein, das ist kein Scherz, achtet beim Lesen einmal drauf: Wenns schlimm wird, wird es jedes Mal auf unerwartete Weise schlimmer. Ich habe auch total für Matilda gefühlt, und ich bin mir sicher, ihre Entwicklung als Charakter wird ein starker Punkt in der Serie sein. Aber davon werde ich leider nichts mehr sehen.