A review by muyelinh
Der Clan der Otori. Der Pfad im Schnee by Lian Hearn

adventurous inspiring tense slow-paced

3.0

Für die meiste Zeit erzählt der zweite Teil der Reihe die Geschichte der Hauptprotagonisten wieder getrennt. Takeo, der sich dem Stamm unterwerfen musste, fügt sich mehr oder weniger in dessen geheimes Regelwerk ein und wird gemobbt, während Kaede in ihre völlig verwahrloste Heimatdomäne Shirakawa zurückkehrt und Pläne entwirft, um ihr Leben selber wieder in eine bessere Richtung zu lenken.

Insgesamt passiert nicht allzu viel in diesem Band, ein Charakter ist viel auf Reisen und die andere hat Umgang mit den unterschiedlichsten Gruppen an Leuten: Soldaten, Bauern, ihre ihr fremd gewordenen kleinen Schwestern und schließlich ein geheimnisvoller Exilant, der ihr neue Möglichkeiten eröffnen, aber auch gefährliche Abgründe aufreißen könnte. Es geht also viel um Charakterentwicklung, und die Autorin hat sich bemüht, einen tiefen Einblick in ihre Welt zu vermitteln. Leider liest sich das ganze überwiegend wie ein typischer Mittelteil einer Trilogie, und spannende Actionszenen sind sehr rar. Es ist schon etwas bezeichnend, dass man in dieser Reihe nach zwei Bänden immer noch keine große Schlacht miterleben durfte. Ein bisschen weniger Gefahrandeutung und ein bisschen mehr Vorschlaghammer würde der Handlung guttun. Ich hoffe dafür stark auf Band 3.

Das Buch ist aber auch nicht so schlecht, dass man sich drüber aufregen müsste. Es liest sich recht schnell, auch wenn die Kapitel für meinen Geschmack viel zu lang sind (383 Seiten auf 10 Kapiteln). Wirklichen Eindruck hat es bei mir nicht hinterlassen.