A review by bookwalk
Der Triumph der Zwerge by Markus Heitz

5.0

Nach einer viel zu langen Zeit die seit dem letzten Zwerge-Roman im Jahr 2007 ins Land gestrichen ist, beglückt uns Markus Heitz nach einem faszinierenden Abstecher ins Reich der zwergischen Gegenspieler, nämlich den Albae, nun wieder mit einen echt zwergischen Fantasy-Epos. Im mittlerweile fünften Band der erfolgreichen Reihe entführt ins Markus Heitz zurück in die von Gebirgen umgebenen Weiten des Geborgenen Landes in denen nach einer jahrzehntelangen Besatzung durch die Albae nun endlich der Frieden eingekehrt ist. Bereits kurz nach dem Ende der Besatzung taucht dabei ein kleines Mädchen auf dass nur die Sprache der Albae beherrscht. Mit dem Auftauchen dieses Kindes geht eine unvergleichliche Zeit des Friedens und der Eintracht einher, die nur die Zwerge zu beunruhigen scheint. Was hat es mit dem Kind auf sich und ist das Geborgene Land wirklich sicher? Als eingefleischter Zwerge- und Markus Heitz Fan war es für mich eine Selbstverständlichkeit, dass ich auch den fünften Band der Zwerge bereits kurz nach dem Erscheinen des Buches verschlinge. Kein Wunder, die Reihe hat mich damals wieder für das Lesen begeistern können. Gleich zu Beginn fängt Heitz in der gewohnten Erzählmanier an mit der Geschichte, wobei man anfangs das Gefühl hat, es mit einem neuen Hauptcharakter zu tun zu haben. Bereits nach dem Ende des ersten Kapitels weiß man aber, dass dem nicht so ist sondern man sich auf die eine oder andere Überraschung einstellen muss. Der Erzählstil von Heitz ist nach wie vor absolut gelungen und über die Jahre auf hohem unterhalterischen Niveau, wodurch man nicht nur leicht in die Geschichte findet sondern auch geradezu über die Heitz-typischen vielen Seiten fliegt. Einige Rückblicke auf vorangegangene Ereignisse der älteren Romane erleichtern das zurechtfinden in der Erzählung, ohne das es den Eindruck macht, dass es sich um stupide Nacherzählungen handelt. Als kurzer Abholer und Erinnerung auf die bisherigen Ereignisse reichen die Rückblenden definitiv aus, womit man sich, wie ich finde, gut in der Geschichte aufgehoben gefühlt hat und nicht das Gefühl bekommt, irgendetwas verpasst zu haben. Das Charakter-Building ist ebenfalls toll. Man trifft viele alte Gesichter und Bekannte wieder, die mit ausreichenden Beschreibungen gut wiederzuerkennen sind. Leider kommt mir in diesem Zug aber die zwergische Kultur etwas zu kurz. Ein kleiner Schwenk in Richtung Vraccas hätte mir irgendwie noch gut getan. Die Handlung selbst fand ich als sehr kurzweilig und unterhaltsam. Es ist einfach toll, wieder in die Rolle eines Zwerges schlüpfen zu können, seinen Humor zu teilen und viele Abenteuer zu überstehen, sei es im geborgenen oder im jenseitigen Land! Das Gesamtkonzept ist erneut absolut gelungen und stimmig und ich habe nichts gravierendes an der Fortsetzung auszusetzen. Vielleicht erreicht Der Triumph der Zwerge nicht das überragende Niveau von Die Zwerge, was daran liegen mag, dass sich auch der Autor im Schreiben weiterentwickelt und mit der Zeit geht. Absolut in Ordnung! Trotzdem macht dieser Roman einfach Spaß und Fans der Reihe sollten hier unbedingt zugreifen. Zwergischer Humor, tolle Kämpfe, eine fantastische Erzählung und das alles in einem gut abgestimmten Kontext der gesamten Reihe. Hier passt quasi alles. Aber lieber Verlag: Nur mal so nebenbei und nicht böse gemeint. Warum lasst ihr nur die Karte weg? Man muss ja nicht die Meilen nachlaufen können oder abschätzen, ob die Entfernungen passen. Einfach als Ergänzung zur Orientierung wäre das echt nett gewesen. Das nur mal am Rande (immerhin basiert das tolle Brettspiel von Pegasus Spiele auf der Karte. So unwichtig ist die anscheinend nicht;-) )

Fazit:
Grandiose Unterhaltung von der ersten bis zur letzten Seite. Ein absolutes Fantasy-Feuerwerk!