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A review by taetris
Die Bagage by Monika Helfer
3.0
Monika Helfer erzählt in einem sehr ökonomischen und eleganten Stil die Geschichte ihrer eigenen Familie. In wenigen Szenen hat der Leser das Gefühl, er wäre selbst in dem abgelegenen Bergdorf, in dem Helfers Mutter aufwuchs. Wenn man richtig hinhört, lugt hinter dem nüchternen Erzählton der Vorarlberger Dialekt hervor (ein "lupfen" hier und ein "JessasMaria" dort und der Deutsche, der "nach der Schreibe" redet; meine eigene Oma hat immer gesagt "nach der Schrift"). Es liegt die Vermutung nahe, dass Helfer dies ganz bewusst einsetzt, um Effekte zu erzielen.
Hauptsächlich spielt die Geschichte kurz nach Ausbruch des ersten Weltkriegs. Josef muss seine Maria und seine vier Kinder verlassen und in den Krieg ziehen. Die Familie ist arm und auf die Hilfe anderer angewiesen. Als ein Fremder aus Hannover Maria besucht und sie danach schwanger wird, beginnt im Dorf das Gerede. Josef war zwar auf Fronturlaub zu Hause gewesen, aber die Kalkulationen der Dorfbewohner gehen nicht zu Marias Gunsten aus. Dazu gibt es einzelne kurze Blicke in die Zukunft, darauf, was aus den einzelnen Geschwistern geworden ist.
Schauplatz der Handlung ist ein Dorf in einem Tal, nämlich im hintersten Eck dieses Tales, das nur "Wald" genannt wird. Es wird über die Möglichkeit geredet, nach Bregenz zu ziehen. Der Viehmarkt, bei dem Maria Georg aus Hannover kennen lernt, findet in "L" statt. Schon bald ist klar, dass es sich hier um den Vorarlberger Bregenzerwald und bei "L" um Lindau handelt. Wer die Gegend kennt, weiß, dass es dort wunderschön ist. Das weiß sicher auch die Autorin. Sie erwähnt dies jedoch mit keinem Wort. Stattdessen scheint das Tal erdrückend; wenn einer "etwas werden will", muss er raus aus dem Tal. Helfer erzeugt so eine ganz eigenartige Stimmung.
Hauptsächlich spielt die Geschichte kurz nach Ausbruch des ersten Weltkriegs. Josef muss seine Maria und seine vier Kinder verlassen und in den Krieg ziehen. Die Familie ist arm und auf die Hilfe anderer angewiesen. Als ein Fremder aus Hannover Maria besucht und sie danach schwanger wird, beginnt im Dorf das Gerede. Josef war zwar auf Fronturlaub zu Hause gewesen, aber die Kalkulationen der Dorfbewohner gehen nicht zu Marias Gunsten aus. Dazu gibt es einzelne kurze Blicke in die Zukunft, darauf, was aus den einzelnen Geschwistern geworden ist.
Schauplatz der Handlung ist ein Dorf in einem Tal, nämlich im hintersten Eck dieses Tales, das nur "Wald" genannt wird. Es wird über die Möglichkeit geredet, nach Bregenz zu ziehen. Der Viehmarkt, bei dem Maria Georg aus Hannover kennen lernt, findet in "L" statt. Schon bald ist klar, dass es sich hier um den Vorarlberger Bregenzerwald und bei "L" um Lindau handelt. Wer die Gegend kennt, weiß, dass es dort wunderschön ist. Das weiß sicher auch die Autorin. Sie erwähnt dies jedoch mit keinem Wort. Stattdessen scheint das Tal erdrückend; wenn einer "etwas werden will", muss er raus aus dem Tal. Helfer erzeugt so eine ganz eigenartige Stimmung.