Dieses kurze Buch von Kurt Tucholsky hat mir echt gut gefallen. Es war das erste längere Werk, das ich von ihm gelesen habe - vorher hatte ich nur ein paar seiner Gedichte gelesen. Ich fand, dass er die Szenerie in Schweden und auch ihren Weg nach Schweden gut beschrieben hat (mit der Einschränkung, dass ich mir auf dem Hinweg nicht ganz bewusst war, wo wir uns in jedem Moment der Reise befanden...). Die Gegensätze zwischen der Zeit, die der Erzähler und seine Freundin im ruhigen Schloss Gripsholm und den angrenzenden Ländereien verbringen, und der Zeit, in der wir einem kleinen Mädchen folgen, sind sehr groß. Gerade durch diese Gegenüberstellung kommt, meiner Meinung nach, gut hervor, dass das Leben der Kinder in dem Kinderheim von Frau Adriani schlimm ist.

Ich finde es ja gut, dass sie Ada dort tatsächlich herausholen. Aber: Kann man nicht etwas gegen Frau Adriani an sich unternehmen? Mir war das etwas zu wenig Aktion... Ich hätte mir gewünscht, dass sie sich auch noch für die anderen malträtierten Kinder einsetzen würden. Und ich hätte auch noch gerne davon gelesen, was denn nun mit Ada passiert, wenn sie wieder in der Schweiz bei ihrer Mutter ist... Da fand ich es sehr schade, dass es dafür keine Auflösung gab.