A review by jayecard
Zehn Tipps, das Morden zu beenden und mit dem Abwasch zu beginnen by Hallgrímur Helgason

dark funny slow-paced
  • Plot- or character-driven? Character
  • Strong character development? It's complicated
  • Loveable characters? No
  • Diverse cast of characters? N/A
  • Flaws of characters a main focus? Yes
Rezensionsexemplar | Review copy

[English below]

Ich bin mir nicht sicher, was ich von diesem Buch halten soll. Wir folgen einem Auftragskiller, der nach einer Flucht vor dem FBI bei einer hyperreligiösen Runde in Island feststeckt, und dort zum ersten Mal sein Trauma aus dem Krieg in Ex-Jugoslawien richtig konfrontiert. Der Blick in die Vergangenheit des Hauptcharakters geht ordentlich unter die Haut, und im Verlauf des Buchs kommen immer wieder Bruchteile seines Traumas an die Oberfläche, die endlich verraten, wie er geworden ist, wer er ist. Da ich mich mit dem Thema Kriegstrauma leider überhaupt nicht auskenne, kann ich nicht einschätzen, wie nahe die Erzählung an echte Erfahrungen von Ex-Soldaten kommt. Insofern es aber nicht ganz daneben liegt, ist das sicher der beste Aspekt des Buchs.

Der Rest ist...unterrauschend. Unser Ex-Auftragskiller hat einen finsteren und unangebrachten Humor und eine äußerst ungesunde Einstellung zu anderen Menschen, insbesondere Frauen. Auch wenn das die Art des Charakters ist und (hoffentlich) keineswegs den Autor wiederspiegelt, ist es nach einer Weile echt anstrengend geworden, zu lesen. Ich verstehe, dass sich so ein Typ kein Blatt vor den Mund nimmt, aber man muss das jetzt nicht in jedem zweiten Satz demonstrieren, oder? Das Konzept von "Auftragskiller muss sich als Prediger ausgeben" hält leider nicht einmal bis zur Mitte an, und damit ändert sich auch die Dynamik. Während um die Mitte herum endlich die ganze Aufarbeitung kommt, läuft das alles irgendwie auf nix hinaus, und im letzten Drittel hat mich das Buch dann doch wieder verloren. Liegt es an mir, am Buch, bisschen von beidem? Ich kann es echt schwer sagen.

Ich empfehle dieses Buch LeserInnen, die sich für das Thema Kriegstrauma interessieren und wirklich, wirklich jede Art von Humor lesen können.

Dieses Buch enthält detaillierte Darstellungen von Krieg, Mord, Gewalt, Selbstmord, Gewalt an Tieren, außerdem weniger detaillierte Darstellungen oder Anspielungen an Folter, sexuelle Gewalt. Ehrlich gesagt, wessen psychische Gesundheit gerade leidet, dem/der empfehle ich lieber ein anderes Buch.



-----English-----

I'm not sure how to feel about this book. We follow an assassin who after running from the FBI is stuck with some Christian fundamentalists in Iceland, where he confronts his trauma from the war in Ex-Jugoslavia for the first time. The look in the protagonist's path went deep under my skin, and throughout the book fractures of his trauma come to the surface and finally reveal how he became who he is today. Since I am not very well familiar with the topic war trauma at all I can't judge how accurate the depictions are, but unless they miss the mark entirely, this is by far the best aspect of the book.

The rest is...underwhelming. Our ex-assassin has a dark and inappropriate humour and a very unhealthy relationship to other people, especially women. Even if it's the character's view and (hopefully) does not reflect the author at all, it got exhausting to read his narration after a while. I get that a guy like him doesn't care for political correctness, but is it really necessary to demonstrate that every second sentence? The concept of "assassin pretends to be a preacher" doesn't even hold until the middle of the book, and after that the dynamic changes. This is where the processing the past sets in, but after that, it doesn't really go anywhere, and in the last third the book ultimately lost me again. Is it me, or the book, or a bit of both? Not sure.

I recommend this book to readers who are interested in the topic of war trauma, and who don't care what jokes are made at all.

This book contains detailed depictions of war, violence, death, killing, suicide, violence on animals, as well as less detailed depictions or mentions of torture, sexual violence...I'll be honest, if you're mentally unwell, I recommend you find something else.

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