Ich dachte, ich lese mal was aus einem nichteuropäischen und islamischen Land, in dem Fall Aserbeidschan. Wie mich das weiterbilden wird! Aber dann ging es so viel um das schöne blonde Kindermädchen vs. die dunklen bärtigen fetten Frauen der Verwandtschaft, das Kinderspiel "Massaker an den Armeniern", das Leben in einer Multimillionärsfamilie und die Rückständigkeit des Islam wie nie zuvor. Die Autorin ist am Ende des Buchs 18, aber aufgeschrieben hat sie alles mit 40, man kann das also nicht vollständig mit "das Kind kennt es halt nicht anders" wegerklären. Aber es hatte schöne Stellen, und wie immer war es interessant, über eine Zeit des radikalen Umbruchs, die von den Erwachsenen als Katastrophe empfunden wird, aus der Sicht einer Jugendlichen zu lesen, die darin vor allem neue Freiheiten sieht.